Industriekulturregion Nordbayern (INO)

Das industrielle Erbe Nordbayerns erforschen, sichtbar machen und gestalten.

Belieferung des Kohlekraftwerks der Bayernwerk AG in Schwandorf (Ortsteil Dachelhofen) mit Braunkohle – Bildrechte: Benedikt Ertl

Der Verein INO-Industriekulturregion Nordbayern e.V. ist eine Initiative zur Vernetzung und Koordinierung von Forschungs- und Kultureinrichtungen und deren Projekten mit dem Ziel, die Geschichte der Industrieregion Nordbayern wissenschaftlich zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Kernpunkte des Vorhabens wurden am 7. Oktober 2022 in der „Thurnauer Erklärung“ im Institut für Fränkische Landesgeschichte präsentiert. Am 14. Juli 2023 erfolgte die Gründung des Vereins „INO-Industriekulturregion Nordbayern e.V.“, der seitdem die Aktivitäten der Initiative anleitet.

Zu den Initiatoren gehören das Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth (IFLG), das Industriemuseum Lauf, das Museum Industriekultur in Nürnberg und das Porzellanikon in Selb/Hohenberg.

Nordbayern kann auf eine lange, reiche und besonders vielfältige Industriegeschichte zurückblicken. Immer wieder veränderten industrielle Entwicklungen den nordbayerischen Raum und prägten damit sein Erscheinungsbild. Die Geschichte dieser Industrieregion ist bislang noch nicht im Zusammenhang erzählt.

Welche Ziele verfolgt die Initiative? INO möchte…

  • bereits bestehende Angebote im Bereich Industriekultur miteinander vernetzen und sichtbar machen,
  • neue innovative Bildungsformate etablieren,
  • eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur aufbauen,
  • neue touristische Anreize in der Region schaffen,
  • die Geschichte der Industrieregion Nordbayern wissenschaftlich erforschen und die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen,
  • durch einen partizipativen Ansatz die Menschen in der Region in die Vermittlung von Industriegeschichte einbeziehen,
  • Netzwerke und Begegnungsräume für die beteiligten Akteure aus den Bereichen Forschung, Museum, Tourismus und Wirtschaft schaffen,
  • den Anschluss der Industriekulturregion Nordbayern an größere Verbünde wie die European Route of Industrial Heritage herstellen und das industriegeschichtliche Erbe Nordbayerns weit über die Region hinaus bekannt machen.

Wer kann sich an dem Projekt beteiligen?

Jede natürliche oder juristische Person, sowie jede Personen-Handelsgesellschaft oder Gesellschaft des bürgerlichen Rechts kann Mitglied im Verein werden.

Projektteam am IFLG (2023):
Von rechts nach links: Felicitas Weiß, Dr. Marcus Mühlnikel, Benedikt M. Ertl, Margitta Grötsch, Prof. Dr. Martin Ott – Foto: Dominik Schramm

Im Rahmen der Initiative um INO bringt sich das IFLG auch in seinem Forschungs- und Lehrbetrieb verstärkt thematisch ein:

So entstehen innerhalb des Forschungskollegs Franken zwei thematisch ausgerichtete Dissertationsprojekte:

  • Bäuerlein, Henrike: Die nordbayerische Industriekultur dokumentieren, sammeln und ausstellen: industriegeschichtliche Erinnerungskultur in Franken und der Oberpfalz 1970-2000.
  • Jagla, Nicolas: Die Industriekultur Oberfrankens erinnern. Formen, Akteure, Inhalte.

sowie eine studentische Abschlussarbeit:

  • Kiefer, Benjamin: Industriearbeiter im Spiegel der oberfränkischen Pfarrbeschreibungen (Bachelorarbeit, in Bearbeitung).

Darüber hinaus bietet das Institutsteam immer wieder Übungen im thematischen Kontext an (Auswahl):

Der Weg zur einer Industriekulturregion Nordbayern. (Graphik: Margitta Grötsch, IFLG)

Weiterführende Informationen:

Redaktion: Felicitas Weiß