Gastvortrag von Prof. Dr. David Lederer

Konkubinat, Zölibat und die Politik der bayerischen Herzöge im 16. Jahrhundert

Das Institut für Fränkische Landesgeschichte lädt ein zum öffentlichen Gastvortrag „Konkubinat, Zölibat und die Politik der bayerischen Herzöge im 16. Jahrhundert“.

Referent:
Prof. Dr. David Lederer, National University of Ireland, Maynooth

Termin:
Montag, 08. Mai 2023, 14 Uhr c.t.

Veranstaltungsort:
Universität Bamberg, Markusstraße 8a (MG 1), Raum 01.02

Abstract:
Auf dem Höhepunkt des deutschen Bauernkrieges schließt ein Augustinermönch mit einer Zistersienserin die Ehe. Die Hochzeit Martin Luther und Katharina von Bora wirkte sich auf das ganze Christentum aus, während die allgemeine Einführung der Priesterehe weiterhin eine der fundamentalsten Neuerungen der Reformation war. Auch in Bayern entflammte eine Debatte über die Abschaffung des Pflichtzölibats und die Bekämpfung des sogenannten Konkubinats. Dieser grundsätzliche soziale Konflikt, den das Konkordat von 1583 schließlich zu lösen versuchte, wurde erbittert von Staat, Kirche, Gemeinden und schließlich auch durch die einzelnen Priester und ihre Partner geführt, bis sich das Idealbild der tridentinischen Priesterschaft durchsetzen hat können. Dabei traten manche dynamische Elemente der Reformation/Gegenreformation in den Vordergrund, die uns vieles über die gesellschaftlichen Prozesse dieser Modernisierung mitteilen können.

Personenseite von Prof. Dr. David Lederer an der National University of Ireland