Call for Papers: Wege aus der Krise

Virtuelle Tagung am 19. und 20. Oktober 2020

Wege aus der Krise. Umbrüche und Normalitätsnarrative in Franken in vergleichender historischer Perspektive. / After the crisis. Changes and narratives of normality in Franconia and beyond from a historical perspective.

Virtuelle Tagung am 19. und 20. Oktober 2020
Call for Papers, Bewerbungsschluss: 23.07.2020

For English version see below.

„Back to normal“ ist ein menschliches Grundbedürfnis im Nachklang einer Krise. Es ist der Versuch, eine als verloren empfundene Normalität durch ausgesuchte, steuernde Maßnahmen zurückzugewinnen. Dabei legt der Blick auf Krisen der Vergangenheit nahe, dass der vorherige Zustand kaum wieder erreicht werden kann.

Vielmehr entstehen neue Vorstellungen, Strukturen und Narrative von Normalität. Doch wie verlief der Weg dorthin? Wer war an den Entscheidungsprozessen beteiligt? Wie wirkmächtig und nachhaltig waren diese Veränderungen?

Diesen Themen widmet sich eine vom Institut für Fränkische Landesgeschichte (Thurnau) veranstaltete Tagung, die am 19. und 20. Oktober 2020 in einem Online-Format stattfinden wird. Ziel dabei ist es u.a., krisenbedingte nachhaltige Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen (u.a. gesellschaftlich, politisch, sozial und wirtschaftlich) aufzuzeigen und die Vorstellungen von Normalität in verschiedenen Zeiträumen und Kontexten zu erfassen. Dabei soll auch ein Blick auf das Spektrum von Handlungsoptionen geworfen werden, die in der Vergangenheit – erfolgreich oder erfolglos – auf dem Weg aus der Krise erprobt wurden.

Beitragsvorschläge sollten eine oder mehrere der folgenden Fragen aufgreifen:

  • Wie veränderten sich Normalitätsvorstellungen durch Krisen?
  • Inwiefern veränderten sich bestehende Strukturen, Maßnahmen und Verfahren durch Krisen? Wie dauerhaft waren und wie nachhaltig wirkten solche Veränderungen?
  • Inwiefern beschleunigten, hemmten, unterbrachen oder beendeten Krisen bereits angelaufene Änderungsprozesse?
  • Welche Akteure, welche Institutionen beteiligten sich an der Überwindung von Krisen? Etablierten sich neue Verantwortungsträger?
  • Welche Umstände führten dazu, dass Situationen als Krisen wahrgenommen wurden? Wie äußerte sich das jeweilige Krisenbewusstsein?
  • Spielten historische Vorbilder bei der Bewertung und Überwindung von Krisen eine Rolle?
  • Deuten sich regelhafte Handlungsmuster bei der Etablierung neuer Normalitäten an?

Am ersten Tag erschließen wir das Thema überregional, ohne spezifischen räumlichen und zeitlichen Fokus. Hier sind Themen aus europäischen wie außereuropäischen Kontexten willkommen. Die Konferenzsprache an diesem Tag ist Englisch. Das Hauptaugenmerk des zweiten Tages liegt auf Fallstudien, die sich mit krisenbedingten Veränderungen im fränkischen Raum befassen (Konferenzsprache Deutsch).

Die Publikation der Beiträge in einem digitalen Sammelband wird angestrebt.

Organisation:
Vorschläge für einen Beitrag von 20 Minuten mit anschließender Diskussion senden Sie bitte bis zum 23. Juli 2020 unter Angabe des Titels und einer knappen inhaltlichen Zusammenfassung (ca. 2000 Zeichen, inklusive Leerzeichen), sowie der wissenschaftlichen Kurzvita nebst Kontaktdaten an: info@iflg-thurnau.de, Betreff: CfP „back to normal“.
Wir freuen uns auch über Beiträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.

Die Tagung wird in digitaler Form über die Plattform Zoom abgehalten. Konferenzsprachen sind Englisch (Tag 1) und Deutsch (Tag 2).

Eine Entscheidung über die Annahme des Vortrags erfolgt bis Mitte August 2020. Die Teilnehmenden erhalten im Vorfeld der Tagung den link sowie das Passwort zum Meeting.
Mit der Einsendung eines Themas erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Kontaktdaten zur weiteren Kommunikation und Organisation im Rahmen der Veranstaltung verwendet

Kontakt:

Prof. Dr. Martin Ott
Institut für Fränkische Landesgeschichte
der Universitäten Bamberg und Bayreuth
Marktplatz 1
95349 Thurnau
martin.ott@uni-bayreuth.de

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‘Back to normal’ is a basic human need in the aftermath of a crisis. It can be seen as an attempt to regain a seemingly lost normality by selected and controlled measures.
defined as trying to get back to a lost normality by applying selected, controlling actions.

However, a look at past crisis situations suggests that the previous status cannot simply be reconstructed. New sets of perceptions, structures and narratives of ‘normality’ come into existence, which leads to several questions: How did they develop? Who was involved in the decision-making process? And how influential and substantial were these changes?

All these topics will be in the focus of an online conference organized by the Institute for Franconian History (Thurnau) from October 19th to 20th 2020.
The conference aims to demonstrate lasting social, political, and economic changes caused by crises and to gather insight into perceptions of ‘normality’ over a wide range of periods and contexts. Additionally, we want to examine the spectrum of measures that have been tried – successfully or unsuccessfully – in the aftermath of crises.

Proposed contributions should focus on one or more of the following questions:

  • How did narratives of ‘normality’ change by crises?
  • To what extent did existing structures, activities and processes transform due to a crisis? How long did they last and how persistent have they been?
  • In what way did crises expedite, inhibit, disrupt, or end processes already going on?
  • What protagonists and what institutions participated in surmounting a crisis? Was there an evolution of new structures carrying responsibility?
  • What circumstances laid the ground for actually defining a situation as a crisis? How did the awareness of being in a crisis establish?
  • Did historic examples of rating and finally overcoming crises play a role?
  • Can we even state regular patterns of establishing new normality?

On the first day, we will open up the topic on a transregional level without any specific local or chronological focus. Thus, topics from European and Non-European contexts are welcome (conference language will be English on that day). The second day will focus on case studies for the Franconian area (conference language will be German).

The Institute plans to publish the contributions in a digital format.

Organizational matters:
Contributions should not exceed 20 minutes. Please send your proposal, including an abstract (2.000 characters including spaces), a short academic CV and your contact address to info@iflg-thurnau.de. Deadline for submission of proposals is July 23th, 2020.
Postgraduates are explicitly encouraged to submit their own individual papers.

The online conference is going to use a ‘Zoom’-platform. Conference languages are English (day 1) and German (day 2).

The conference team will select proposals and inform applicants by mid-August 2020. Participants will receive all access information in due time before the conference.

By submitting your proposal, you agree to the use of your contact data for further communication and organizational matters during the event.

Redaktion: Benedikt Martin Ertl und Marcus Mühlnikel